Städtische Kosten für City Outlet Rietberg sind überschaubar

Die Stadt werde nichts verschenken. Der Verkauf der notwendigen Grundstücksflächen an Nord- und Südtor an die Investoren erfolge zum ortsüblichen Richtpreis. Allein durch den Flächenverkauf könne die Stadt erst einmal ein Plus erwirtschaften, schätzt die FWG. Was den Freien Wählern wichtig ist und was sie deutlich sagen: Alle Gebäudeneu- und –umbauten sowie Abrisse bestehender Substanz finanziert die Investorengemeinschaft Tom und Leon Meyer in kompletter Eigenregie – immerhin einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag.

„Die überarbeitete Planung zum Cityoutlet Center (COC) unter Einbezug des Nordtorbereichs ist in unseren Augen überzeugend.“ Fraktionschef Jürgen Don bringt die Haltung der FWG Rietberg in Sachen COC auf den Punkt und betont noch einen zusätzlichen Aspekt: “Die Kosten, die auf die Stadt Rietberg bei der Realisierung des COC zukommen, befinden sich aus unseres Sicht in einem vertretbaren und verträglichen Rahmen.“

Anpacken und investieren muss die Stadt allerdings an einigen Stellen in Sachen Infrastruktur: Das betrifft in erster Linie die Verkehrsführung. Dazu gehören zum Beispiel die geplante verbreitete Mischverkehrsfläche in Höhe des Rathauses sowie die Mischverkehrsfläche am Wullbrock und der Verbindungszeile entlang des Lind Hotels sowie – bedingt durch die Erweiterung des Lind Hotels – eine Neugestaltung der Rathauseinfahrt am Nordtor. Don: „Innenstadtentwicklung und die dafür notwendigen Strukturen zu schaffen, fällt in die finanzielle Verantwortung einer Kommune.“

Grundsätzlich sehen die Freien Wähler mit dem COC auch städtebaulich eine deutliche Aufwertung für Rietberg. Denn die Gebäude von von Aldi und Schnäppchen-Markt an Nord- und Südtor seien in ihrem jetzigen Zustand architektonisch nicht gerade ortsbildrägend. Insbesondere an der Wegeführung entlang des Lind Hotels erfolge eine vernünftige und tragbare Erschließung. Denn dort, wo heute noch ein eineinhalbstöckiges Einfamilienhaus mit hohem Sichtschutzzaun steht, soll sich künftig ein einstöckiges – und damit niedrigeres – Ladengebäude mit großen Schaufenstern entlang ziehen, an dem Besucher zur Rathausstraße geleitet werden. Öffentliche Grünflächen gehen hier nicht verloren.

Ein weiterer großer Pluspunkt der Planung sind die Parkmöglichkeiten, die sich durch eine Tiefgarage am Nordtor- und ein Parkhaus am Südtorbereich ergeben. Sowohl Parkhaus als auch Tiefgarage baut ebenfalls der Investor in Eigenregie. Don: „Am Südtor entstehen mit dem Parkhaus definitiv jede Menge mehr Parkplätze als jetzt. Zudem bleiben Kurzzeitparkplätze entlang der Rathausstraße und an der Südtorschule erhalten.“ Gut geplant und gelenkt werden muss nach Ansicht der FWG die Verkehrsführung. Die neuen dezentralen Parkmöglichkeiten würden die Chance bieten, den Verkehr besser zu verteilen. Dafür brauche die Stadt ein ausgeklügeltes Vekehrskonzept, machen die Freien Wähler deutlich.

„Das COC und die damit verbundenen Veränderungen sind eine Herausforderung für die Rietberger. Das COC mit der damit verbunden städtebaulichen Entwicklung ist aber auch eine wirklich große Chance, unsere schöne Innenstadt zu neuem Leben zu erwecken und sie mit ihren Geschäften wieder attraktiv zu machen“, fasst der Fraktionsvorsitzende die Stimmung auch in den eigenen Reihen zusammen.