FWG-Anfrage im Rat: An Gesamtkonzept für die Innenstadt weiterarbeiten

Was könnte perspektivisch mit der Südtorschule passieren?

Die Freie Wählergemeinschaft stellt in der nächsten Ratssitzung Fragen nach einem Gesamtkonzept für die Rietberger Innenstadt – und zwar unter Einbeziehung der Südtorschule und perspektivisch auch des Nordtorbereichs. Denn knapp ein Jahr nach der Entscheidung gegen ein City Outlet Center (COC) in Rietberg sind die Herausforderungen dieselben geblieben: Wünschenswert ist eine nachhaltige und tragfähige Belebung der Innenstadt mit einem Rückgang der bestehenden Leerstände.

Es sei an der Zeit, so die FWG-Ratsvertreter aus dem Ortsteil Rietberg Jürgen Don, Dr. Ute Buchheim und Doris Eisermann den ganzen Komplex von Einkaufen, Gastronomie und Wirtschaft, Aufenthaltsqualität, Immobilien und Wohnen, Veranstaltungen und Tourismus sowie Verkehr ins Auge zu fassen und gezielt ein zukunftsfähiges Leitbild für die Rietberger Innenstadt zu entwickeln. Ein erster wichtiger Impuls sei, dass die Stadtverwaltung den Auftrag bekommen habe, ein Innenstadtmarketing-Konzept zu erstellen. Dazu müsse schnell eine Marketing-Stelle eingerichtet werden. Auch sollte es unter anderem eine Bestandsaufnahme geben, die die Stärken und Schwächen der Stadt darlege. „Wir wissen, dass es kein Patentrezept gibt. Hunderte von kleineren Städten – egal in welchem Bundesland – haben die gleichen Probleme“, erklären die Rietberger FWG-Vertreter. Auch sei ein Gesamtkonzept nicht statisch zu verstehen, sondern entwickle sich ständig weiter. Doch sollte es einen durchgängigen „roten Faden“ geben, der vielleicht auch mit Hilfe von externen Experten erarbeitet werden könnte.

Dazu gehöre natürlich, dass das Gebäude und der Bereich rund um die Südtorschule bei den Planungen nicht ausgeschlossen werden sollte. Buchheim: „Das Haus direkt am zentralen Versorgungsbereich nimmt eine so exponierte Stellung ein, dass es bei anderer Nutzung als bisher ein Magnet für die Innenstadt werden könnte.“ Auch das Nordtor dürfe nicht ausgeklammert werden. Don: „Im letzten Jahr wollte der Betreiber des Lind-Hotels noch auf Biegen und Brechen erweitern und hat erklärt, ohne eine Erweiterung vielleicht schließen zu müssen. Seitdem haben wir davon nichts mehr gehört.“

Nachdem im Bürgerentscheid ein COC abgelehnt worden war, sei es interessant in Erfahrung zu bringen, was die Bürger sich für Rietberg denn überhaupt vorstellen könnten, fasst die FWG zusammen. Buchheim: „Arbeitet eigentlich die Bürgerinitiative, die sich gegen das COC gebildet hatte, noch an der Idee Cittaslow für Rietberg? Kann – und will – die Initiative weitere Impulse geben?“  „Wir wünschen uns einen von der Verwaltung organisierten und begleiteten Prozess für die Zusammenführung von Ideen für ein Leitbild und Gesamtkonzept“, resümiert Doris Eisermann.