WG fordert: Fehlalarme endlich minimieren, Konzept erarbeiten

Feuerwehren müssen immer wieder zu denselben Unternehmen ausrücken/Fehlalarme sind nicht nur kostenspielig, sondern können auch gefährlich werden

Fehlalarme – ausgelöst durch automatisch laufende Brandmeldeanlagen vor allem in Betrieben – kommen in Rietberg immer wieder vor. Bei einem Blick in die Statistik des letzten Jahres zeigt sich, dass die Feuerwehr allein neunmal zum selben Betrieb ausrücken musste, da dort immer wieder Fehlalarm war. Der gleiche Betrieb hat allein in den ersten eineinhalb Monaten des noch jungen Jahres 2021 wieder bereits für fünf Fehlalarme gesorgt. Diesem „Spitzenreiter“ folgen Betriebe, bei denen es 2020 insgesamt sechsmal und 2021 bereits dreimal zu Fehlalarmen gekommen ist. Und die Liste lässt sich weiter in ähnlicher Häufigkeit bestimmter Betriebe fortsetzen.

Die Freie Wählergemeinschaft Rietberg – FWG – hatte bereits im Jahr 2019 eine offizielle Anfrage im Rat der Stadt Rietberg gestellt. Denn bereits zu dieser Zeit hatten Mitglieder der Löschzüge auf das Thema der Fehlalarme aufmerksam gemacht. Denn: Bei jedem Alarm – und natürlich auch bei einem Fehlalarm – entstehen Kosten, z.B. allein durch Verdienstausfall der freiwilligen Mitglieder und die Nutzung der Fahrzeuge. Häufig sind es nicht einwandfrei funktionierende bzw. gewartete automatische Brandmeldeanlagen bzw. unsachgemäße Bedienung der Anlagen, die für Fehlalarme verantwortlich sind. Und natürlich rücken die Blauröcke bei Eingehen eines jeden Alarms aus. Denn ob es ein Fehlalarm ist, ist bei Eingehen der Brandmeldung nicht sichtbar. Dass es sich um einen Fehlalarm handelt, stellt sich erst heraus, wenn die Feuerwehren vor Ort sind. je nachdem, um welchen Betrieb welcher Größenordnung und Gefahrenstufe es sich handelt, werden Alarme nicht selten auch gleichzeitig in mehreren Wehren ausgelöst.

Einige FWG-Mitglieder sind selbst aktive Mitglieder der freiwilligen Feuerwehr. Sie kennen die Situation zur Genüge. Dazu FWG-Fraktionschef Josef Beermann: „Wenn der Pieper geht, lassen die Feuerwehrleute alles stehen und liegen. Dafür braucht man einen toleranten Chef und eine tolerante Familie.“. Nicht nur ärgerlich sei es dann – ganz abgesehen von den Kosten, die der Wehr und damit letztlich der Stadt Rietberg durch das Ausrücken entstehen – wenn es immer wieder die gleichen Betriebe seien, in denen es zu Fehlalarmen komme. Auch die Motivation leide darunter, wenn sich ein Alarm immer wieder als falsch herausstellen würde. „Und das“, so Beermann, „kann dann gefährlich werden, wenn nicht genug freiwilllige Feuerwehrleute bei einem wirklichen Brand ausrücken, weil alle denken, dass es ohnehin wieder ein Fehlalarm ist.“ Natürlich, so betont die FWG, wisse man, dass die Fehlalarme nicht absichtlich ausgelöst würden. Dennoch müsse die Frage erlaubt sein, ob sich die Fehlalarme durch entsprechendes Warten von Brandmeldeanlagen bzw. entsprechende Abläufe und Verhalten in den Betrieben nicht auch minimieren bzw. ganz abstellen ließen.

„Wir werden weiter an dem Thema dranbleiben und wünschen uns, dass alle Beteiligten – also die Wehren, die Verwaltung und auch die Unternehmen, bei denen es immer wieder zu Fehlalarmen kommt – in einen konstruktiven Dialog treten und Maßnahmen erarbeiten, um diesen Missstand zu beheben“, betont die FWG-Fraktionsspitze.