FWG Rietberg wählt Ralf Bonen zum Vorsitzenden

Rietberg. Er ist erst seit 2018 dabei und lernte wie in einem „Speed-Dating“ die Freie Wählergemeinschaft bestens kennen: Mit großer Mehrheit wählte die FWG Rietberg bei ihrer Mitgliederversammlung im Bürgerhaus Druffel Ralf Bonen zu ihrem neuen Vorsitzenden. Seit Januar 2020 hatte man nicht mehr in Präsenz tagen können – dementsprechend gab es auch einiges aufzuarbeiten.

Der 49-Jährige war zuvor zweiter Vorsitzender, danach für einige Zeit kommissarischer Chef. Zu seinem Stellvertreter wurde einstimmig Manfred Habig gewählt. Daneben gab es weitere Veränderungen im Vorstand: Michael Knies, seit 2009 als erster Kassierer im Amt, gab seine Aufgabe an Judith Wulf weiter. Auch sein Stellvertreter Maximilian Kietz schied aus dem Vorstand aus. Ihm folgt mit Matthias Frenser ein „alter Bekannter“: Der Jurist war einige Zeit in Hannover beschäftigt und ist jetzt nach Rietberg zurückgekehrt. Einstimmig wurde er in das Amt des zweiten Kassierers gewählt. Als neuer Beisitzer für den Ortsteil Westerwiehe verstärkt Frank Kulage den FWG-Vorstand.

Als erste offizielle Aufgabe konnte Vorsitzender Ralf Bonen auch gleich einige Ehrungen vornehmen: Eine Anerkennung gab es für die nach der Kommunalwahl ausgeschiedenen Ratsmitglieder Andreas Hollenhorst, Konrad Bussiewecke, Roland Potthoff, André Kückmann und Engelbert Ottemeier sowie für die ausgeschiedenen Vorstandsmitglieder Doris Heßbrüggen-Eisermann und Michael Knies.

Einen großen Raum nahmen bei der Versammlung die Berichte ein: Der Fraktionsvorsitzende Josef Beermann berichtete unter anderem über die aktuelle Diskussion um Lüftungsanlagen in den Schulen. Stationäre Anlagen (keine mobilen) können gefördert werden, daher lasse die Stadt gerade die Machbarkeit prüfen. Ergebnisse, über die die Fraktion weiter beraten werde, würden in Kürze erwartet. Der Klimaschutz sei in Rietberg auf einem guten Weg, trotzdem dürfe man auch hier nichts auf die lange Bank schieben. „Trotz der Corona-Pandemie sprudeln die Gewerbesteuer-Einnahmen“, zeigte Beermann eine erfreuliche Entwicklung auf. Trotzdem könne man nicht mehr Geld ausgeben – die Mehreinnahmen würden durch Preissteigerungen in verschiedenen Bereichen wieder verschlungen.

Wie ein roter Faden zog sich ein Thema durch die Berichte aus den sieben Ortsteilen: Allenorts gebe es einen dringenden Bauland-Bedarf. Dort, wo etwas in Planung sei, wünsche man sich eine zeitnahe Realisierung, um die örtliche Infrastruktur aufrechtzuerhalten. Ohne Baugebiete haben die Orte keine Chance, sich weiterzuentwickeln, so der Tenor.

Auch Bürgermeister Andreas Sunder war an diesem Abend zu Gast – zehn Jahre ist er bereits Rietbergs Stadtoberhaupt. „Die FWG ist meine politische Heimat, in der ich groß geworden bin, ihr habe ich mein Amt zu verdanken“, betonte er. Er sei dankbar, sich der Lokalebene widmen zu können, das werde gerade jetzt vor der Bundestagswahl bewusst. Doch Bundesthemen spielen auch vor Ort eine Rolle: „Der Klimaschutz ist das Thema der Zukunft, dem alles untergeordnet wird. Doch Klimawandel bedeutet nicht, dass es keine Stadtentwicklung mehr gibt, man muss eine Verträglichkeit herstellen.“ Um diese und andere Herausforderungen zu meistern, bedürfe es engagierter Lokalpolitiker, dankte er allen, die sich vor Ort einsetzen – verbunden mit der Aufforderung, weiterhin neue Köpfe zu gewinnen, die der Verwaltung regelmäßig auf die Finger klopfen.

Dank und Anerkennung gab es für die ausgeschiedenen Rats- und Vorstandsmitglieder: (v.l.) K. Buschsieweke, M. Kietz, E. Ottemeier, M. Knies, D. Hessbrüggen-Eisermann, A. Hollenhorst und R. Potthoff
Ralf Bonen (m.) ist neuer Vorsitzender der FWG Rietberg. Unterstützt wird er von den neu gewählten Vorstandsmitgliedern (v.l.) Matthias Frenser (zweiter Kassierer), Judith Wulf (1. Kassiererin), Manfred Habig (2. Vorsitzender) und Frank Kulage (Beisitzer für Westerwiehe)